Modevergnügen #106 – der Fashion Revolution Day und warum ihr die Kleider auf links tragen solltet

Die Welt der Mode ist oft so schön und bunt, dass wir schnell vergessen und verdrängen, woher unsere Kleidung kommt und wer sie herstellt. Vielleicht auch deshalb, weil wir uns oft hilflos fühlen. Gegen unfaire Arbeitsbedingungen und schlechte Bezahlung in den vielen Fabriken, in denen unsere viel zu günstig erworbenen Kleider unter den härtesten Bedingungen produziert werden – dagegen sollten wir handeln und deshalb gibt es den Fashion Revolution Day.

Ich setze mich, ehrlich gesagt, viel zu wenig mit dem Thema auseinander. Mir ist bewusst, dass die Produktion meiner Kleidung nicht mit rechten Dingen zugeht. Ich ärgere mich aber, immer nur darüber zu reden. Deswegen sollen den Worten Taten folgen, nämlich am 24.04.2014.

Der Fashion Revolution Day wurde von verschiedenen Organisationen ins Leben gerufen, um die Menschen für ihr Konsumverhalten und die Produktionsbedingungen ihrer Kleidung zu sensibilisieren. Die Idee ist, seine Kleidung einen Tag lang links herum zu tragen. Auf Facebook, Twitter oder Instagram werden unter dem Hashtag #insideout Fotos gesammelt, auf denen Menschen ihre Kleidung verkehrt herum tragen. Der Sinn dabei ist es, zu zeigen, woher die Kleidung eigentlich stammt, denn natürlich soll das Label mit dem Produktionsland zu sehen sein! Und schon stellt man sich die Frage, ob man das eigentlich wirklich zeigen will.

Ich habe schon mal geübt und mein Outfit zurecht gezupft.

Modevergnügen – Fashion Revolution Day

Modevergnügen – Fashion Revolution Day

Anlässlich des Fashion Revolution Days finden deutschlandweit zahlreiche Events statt, auf denen ihr euch die Frage "Who made my clothes?" stellen könnt und sollt. Auf der Wilmersdorfer Straße wird es zum Beispiel einen Flash Mob geben.

Modevergnügen – Fashion Revolution Day

Der supermarché, ein Laden für ökologische Kleidung in Kreuzberg, klebt seine Schaufenster mit der Frage "Who made my clothes?" komplett zu. Durch Gucklöcher kann man erkennen, wie es in den zahlreichen Textilfabriken zugeht. Die Kleidung der Schaufensterpuppen ist auf links gedreht, alle MitarbeiterInnen tragen ihre Kleidung verkehrt herum. Zudem spendet supermarché 30% des Tagesumsatzes vom 24.04. an die Opfer und Angehörigen des Rana Plaza, der Textilfabrik, die vor einem Jahr in Bangladesch einstürzte und über 1000 Arbeiter in den Tod riss. Wer direkt spenden will, kann das auch direkt vor Ort tun. Die Aktion findet am 24.04. von 11 bis 19 Uhr im supermarché am Lausitzer Platz 11 in Berlin-Kreuzberg statt.

Modevergnügen – Fashion Revolution Day

Letze Woche hat uns Ann-Kathrin von etwas zweifelhaften Frühlingstrends berichtet. Noch mehr Modevergnügen findet ihr hier.

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