ARTVERGNÜGEN #57 – Unsere zehn Kunsttipps für den April

Die ersten langen Tage des Aprils laden die meisten wohl eher zum Angrillen, Spazieren gehen und Sonnenbaden ein. Dennoch solltet ihr euch unsere 10 Ausstellungstipps nicht entgehen lassen! Die sind nämlich politisch, visionär und provokant. Und wer ein wenig sucht, findet zwischen all den Menschen, die plötzlich in die Straßen Berlins strömen, auch ein bisschen Ruhe.

1. Ai Weiwei – Martin-Gropius-Bau (empfohlen von Verena)

Ai Weiwei. 2012. © Gao Yuan

"Ich habe meinen Koffer bereits gepackt. Sobald ich meinen Reisepass bekomme, fahre ich nach Berlin, um an meiner Ausstellung teilzunehmen." Ai Weiwei ist bereit und so sind ebenso 18 Räume voll gepackt mit den Meisterwerken des (temporären) Exilkünstlers.

3. April bis 7. Juli
Martin-Gropius-Bau
Niederkirchnerstraße 1
Mittwoch - Montag, 10:00-19:00 Uhr
Holt euch Online-Tickets, der Einlass erfolgt in knappen Zeitfenstern. 

2. Metahaven – Future Gallery (empfohlen von Verena)

Visionär waren Metahavens Gedanken zum zeitgenössischen Konzept von Transparenz, vorgetragen auf der letzten transmediale. In moderner Trasheleganz erscheinen die Slides, wortverliebt der begleitende Essay des Autors Benjamin H. Bratton. Mit mir haben aber bestimmt mindestens 101% der Zuhörer irgendwo bei Slide 99 den Faden verloren. Weil ich aber verstehen will, was so gut aussieht, empfehle ich (auch mir selbst) die Ausstellung des holländischen Design- und Forschungsstudios. Der Titel „Black Transparency“ lässt mich aber bezweifeln, dass ich danach mehr Klarsicht habe.

Bis 19. April
Future Gallery 
Keithstraße 10
Donnerstag – Samstag, 13:00–17:00 Uhr

3. Yinka Shonibare MBE – Blain | Southern (empfohlen von Verena)

Yinka Shonibare: (c) Christian Glaeser, 2014

Yinka Shonibares Fotografien, Skulpturen und Filme sind plakative Inszenierungen von Größenwahn, Überheblichkeit und Machtgier. Kolonialistische Szenen werden durch die Platzierung in zeitaktuellen Settings provokante Karikaturen eines düsteren Kapitels der Menschheitsgeschichte und Gegenwart. Gleichzeitig verweist Shonibare auf die Ausbildung gemeinsamer Identitäten und globaler Verhaltensweisen.

Bis 19. April
Blain | Southern 
Potsdamer Strasse 77-87
Dienstag – Samstag, 11:00-18:00 Uhr

4. „Silence Space – Intensified Integrities“ – Meinblau Projektraum (empfohlen von Verena)

Marja Helander – Karsamaki

Im Jedermannprinzip verfügen Skandinavier über das Recht auf freien Zugang zur Natur und, unabhängig von etwaigen Besitzansprüchen, darauf, deren Produkte zu sammeln. Ruhe als Menschenrecht. Zwar haben wir dafür in Berlin kein niedergeschriebenes Gesetz, aber selbstverständlich eine App. Die Silence-City-App, die uns zu den ruhigsten Orten der Stadt führen soll, begleitet die Ausstellung „Silence Space“, in welcher nordische KünstlerInnen ihre Interpretationen vom vermeintlichen Einfluss der Ruhe auf unsere Identitäten präsentieren.

Bis 30. April, Vernissage: 4. April, 18:00 Uhr
Meinblau Projektraum
Christinenstraße 18/19, Haus 5
Dienstag – Sonntag, 12:00-18:00 Uhr

5. Corita Kent Retrospektive – Circle Culture Gallery (empfohlen von Verena)

Corita Kent, Mary‘s Day 1964 Procession, 2014

„Let the Sun Shine in“. Ohne weiteren Kommentar. (Lest aber unbedingt nach, wie aus der Nonne Sister Corita Kent eine Pop-Art-Künstlerin wurde.)

Bis 10. Mai
Circle Culture Gallery
Potsdamer Straße 68
Dienstag, 13:00-16:00 Uhr, Mittwoch – Samstag, 12:00-18:00 Uhr

6. Miriam Jonas – Galerie Gebrüder Lehmann (empfohlen von Saskia)

Miriam Jonas – Fokus 2014

In der Ausstellung About Blank zeigen 5 junge Künstler aus Deutschland ihre Arbeiten, unter ihnen auch die vielseitig talentierte und Obersympathin Miriam Jonas, die wir im letzten Jahr beim Sommerfrischekunstfestival kennen lernen durften. Ihre neuen Arbeiten versetzen wieder gewohntes Material in neue Realitäten – durch Umformung und Umdenken, aber vor allem durch den Antrieb eines sehr wachen Geistes.

Bis 26. April
Galerie Gebrüder Lehmann 
Lindenstraße 35
Dienstag – Samstag, 11:00-18:00 Uhr

7. Stephane Leonard – okazi gallery (empfohlen von Saskia)

Stephane Leonard – Neid fressen Seele auf

Auch ihn haben wir schon einmal getroffen: Tausendsassa Stephane Leonard. In seiner ersten Einzelausstellung Neid fressen Seele auf erwarten euch sowohl großformatige Leinwände als auch kleinere Papierarbeiten. Es ist die Gleichzeitigkeit in den Bildern, welche eine Spannung entwickelt, die sich bis in den Galerieraum fortsetzt. Die Beschreibungen sprechen von einem Getriebenen, von forcierter Gespanntheit und zeitgleicher Auflösung. Stephane, das sehen wir uns an.

Bis 15. Mai, Vernissage: 4. April, 18:00 Uhr (mit Petula
okazi gallery 
Türrschmidtstraße 18
Mittwoch, Samstag 14:00-18:00 Uhr

8. Joel Sternfeld – Buchmann Galerie (empfohlen von Saskia)

Joel Sternfeld

Ein Held der frühen amerikanischen Farbfotografie zeigt seine First Pictures, in der man scharfen Auges die ersten Versuche mit Farbkompositionen ablesen, aber sich vor allem an den großartigen Motiven der 1970er erfreuen kann – von Plateauschuhen über Dauerwellen bis hin zur Besorgnis erregenden Bikinibräune.

Bis 26. April
Buchmann Galerie 
Charlottenstraße 13
Dienstag – Samstag, 11:00-18:00 Uhr

9. Marcel Eichner – Contemporary Fine Arts (empfohlen von Saskia)

Marcel Eichner in Contemporary Fine Arts

Hin zu mehr Farbe und weg von räumlicher Überladung sind die neuen Arbeiten von Akt mit vier Beinen. Bilder wie aus einem Traum entrissen, mit verlorenen Figuren und deplatzierten Details und durch eben diese verschobenen Ebenen wieder ganz nah an der Realität.

Bis 26. April
Contemporary Fine Arts 
Am Kupfergraben 10
Dienstag – Samstag, 10:00-18:00 Uhr

10. Marcel Frey – Galerie Thomas Fischer (empfohlen von Saskia)

Marcel Frey

In Marcel Freys Bildern soll eine Reaktivierung unserer Beziehung zur Produktion von Material geschaffen werden – und das passiert durch das Herausheben der Dinge aus ihrer Selbstverständlichkeit, dem Schaffen einer Brücke zwischen Dinglichkeit und Kunst, laufend in den großen Fußstapfen des Marcel Duchamps.

Ab dem 5. April
Galerie Thomas Fischer
Potsdamer Straße 77-87, Haus H
Dienstag – Samstag, 11:00-18:00 Uhr

Im letzten ARTVERGNÜGEN waren wir bei der Converse Clash Wall. Noch mehr ARTVERGNÜGEN gibt es hier.

Entdecke die besten Restaurants, Bars und Plätze in deiner Nähe.

Zur neuen Karte!
Zurück zur Startseite