ABENDBROT MIT AIDA #22 – 6 Rezepte für ein Picknick mit Vergnügen

© Sarah Weinknecht

Heute gehen wir nicht in ein Restaurant. Wir bestellen auch nichts. Nein, heute bereiten wir unser Mit Vergnügen Picknick am Sonntag vor und haben unsere liebsten Futterfreunde wie Sarah von Freunde von Freunden, Räucherei "Glut und Späne" aus der Markthalle 9 und Daniel von Daniel's Eatery gefragt, ob sie für uns ein paar Tipps in der Tasche haben. Und sie hatten so einige Ideen. So viele, dass ich ganz bestimmt dieses Jahr noch viele, viele Male mein Picknick-Körbchen packen, die Decke einstecken und raus ins Freie muss. Erst einmal sehen wir uns am Sonntag.

Sarah Weinknecht von FreundevonFreunden ist realistisch und braucht kein Besteck

"Also - mein liebster Picknick-Snack, den man auch ohne Teller und Equipment essen kann (kann man vorbereiten, aber ist natürlich viel besser wenn man's vor Ort auf der Wiese macht): das grillierte Auberginen Sandwich mit Rucola und selbstgemachtem Paprika-Spread. Man braucht ein Brot (Kräuter Ciabatta find'  ich super, Fladenbrot geht auch), 'ne Packung gewaschenen Rucola, Auberginen in Scheiben geschnitten, Schafsmilchsfeta, gegrillte Paprika aus dem Glas, eine Knoblauchzehe, etwas Olivenöl, Thymian, Rosmarin, Salz & Pfeffer. Zuhause bereitet man den Aufstrich vor und nimmt ihn in 'nem alten Marmeladenglas oder so mit: Dafür haut man Schafsmilchsfeta, ein paar von den gegrillten Paprikascheiben und ein wenig von ihrem Öl, die Knoblauchzehe, etwas Olivenöl, Thymian, Rosmarin, Salz & Pfeffer in einen Mixer bis man eine cremige Substanz bekommt. Die Auberginen werden gesalzen und gepfeffert und kommen mit dem Brot auf den Grill, dann mit dem Spread und Rucola aufs Sandwich und essen. Sehr lecker!"

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Unsere Lieblingsfischköpfe von der Räucherei »Glut und Späne« in der Markthalle 9 verraten uns ihren Geheimtipp

"Was wir selber gerne mal zubereiten für laue Park- oder Kanalabende (easy und doch edel): Unser Picknick-Klassiker: Räucherforellencreme. Die Zutaten: - Filet von einer ganzen Räucherforelle (ca. 100 – 130 g Filet) - Ca. 150 g frischer Quark - 2 - 3 EL Grüne Balkon/ Gartenkräuter - grobes Meersalz - Pfeffer - Eine Zitrone. Das Filet von der Forelle lösen und letzte Gräten herauspulen. Die Fischreste aufbehalten für den nächsten Fond, die beiden Filets mit einer Gabel gut zerdrücken. Frische Kräuter nach Geschmack (wir mögen klassisch Petersilie und Schnittlauch – interessant sind aber auch Kerbel, Koriander, Minze...) grob hacken, mit dem Filet und Quark vermengen und pfeffern. Baguette, Seele, Pumpernickel, Milchpide, Reiskräcker, Knäckebrot oder auf Salatbett – wo auch immer die Creme landet: Mit Meersalz bestreuen und Zitronensaft darüber träufeln. Piep Piep Piep...! Achja, und: Generell eignet sich Räucherfisch sehr gut für ein Picknick, da er ,wenn noch am gleichen Tag gegessen wird, auch ohne Kühlung frisch und zart und unheimlich schmackhaft bleibt. Welcher Fisch ist dabei völlig egal."

by eat smarter

Für Süßes ist natürlich auch gesorgt, Inga und Coralie von der Gourmandise Pop-up Bakery backen sommerliche Süßigkeiten

"Für ein herrliches Sommerpicknick eignen sich süße Leckereien, die keine Kühlung brauchen; also bloß keine frisch geschlagene Sahne oder ähnliches verwenden. Auch auf den heiß geliebten Cheesecake sollte man verzichten. Wir empfehlen Küchlein wie Canelés, Plätzchen oder unsere Lieblinge: Financiers (=> Mandelküchlein). Die lassen sich super easy transportieren und lagern. Und man kann sie je nach Jahreszeit variieren und das verwenden, was Mutter Natur gerade hergibt; die Erdbeersaison ist fast vorbei, dann einfach zu Himbeeren oder Johannisbeeren greifen, mit Pistazien oder Mandeln dekorieren, et voilá!

Zutaten für ca. 20 kleine Financiers:
- Vier Eiweiß bio
- 150 g Puderzucker gesiebt
- 125 g Weidebutter
- 50 g gemahlene Mandeln gesiebt
- 50 g Mehl gesiebt
- 50 g Pinienkerne oder Pistazien oder Mandel gehobelt
- Frische Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, ...

Die Butter schmelzen und langsam zum Kochen bringen bis sie braun wird und nach Haselnuss riecht (dauert ca. 10 Minuten), ruhen lassen. Backofen auf 210° vorheizen. Puderzucker, Mehl und gemahlene Mandeln mit dem Eiweiß cremig schlagen. Lauwarme Butter zufügen und alles gut vermischen. Financiersförmchen füllen (am besten aus Silikon), Himbeeren und Pistazien auf den Teig geben und schön verteilen. 10 bis 12 Minuten backen. Kühl und trocken lagern. Financiers halten sich ca. 1 Woche und lassen sich auch prima einfrieren. Und zu einem richtigen Picknick passt natürlich eine vichy karierte Tischdecke! Bon appétit!"

Gourmandise Berlin_Financiers am Park 1

Shermin vom Blog »Shermins magischer Kessel« hat eine zuckersüsse Geschichte aus ihrer Kindheit dabei

"Denke ich an Picknick, dann erinnere ich mich an dieses eine Mal, als wir gegrillt haben, von einem herunterprasselnden Sommerregen überrascht wurden und uns dann zu viert - triefnass und lachend - unter einer zufällig mitgebrachten Plastikplane zusammenquetschten. Ein anderes Mal - auch hier wurde gegrillt - war ich mit meiner Familie in Geli Ali Beg an einem Wasserfall im kurdischen Gebiet des Irak. Damals, Mitte der 90er, waren noch nicht so viele Touristen dort und ich denke noch heute an diesen Tag und diesen Ort. Doch egal ob ein Picknick mit oder ohne Grill, im Sommerregen oder an einem Wasserfall im wilden Kurdistan - kleine Pasteten, gefüllt mit einer Mischung aus Schafskäse mit Petersilie oder Pesto, passen zu allem. Auch zu einem Picknick im deutschen Stadtpark, während man verträumt in die Sonne blinzelt. Die Zigarrenbörek sind geradezu klassisches orientalisches Fingerfood, lassen sich super und einfach vorbereiten, sind gut zu transportieren und laufen nicht Gefahr, bei Hitze sofort schlecht zu werden. Besonderer Bonus: Viele Vegetarier können hier auch zugreifen." Das Rezept dazu gibt es auf ihrem Blog – und ich empfehle, dazu auch noch ihre leckeren »Energiebällchen« zu machen!

Zubereitung Zigarren-Börek (für 12 Stück)

- 150 g Feta
- 60 g gutes (!) Pesto oder zwei bis drei EL gehackte, großblättrige Petersilie
- Zwei Blätter dünnen Filoteig/Yufkateig/Strudelteig à 60 x 40 cm
- neutrales Öl zum Einstreichen

In einer Schüssel den Schafskäse mit einer Gabel zerdrücken und mit dem Pesto oder – ganz klassisch – mit der gehackten Petersilie vermengen. Die Teigplatten zurechtschneiden. Meine hatten eine Größe von 60 x 40 cm. Ich habe sie in der Länge gesechstelt, so dass ich Stücke à 10 x 40 cm herausbekam. Die oberste Teigplatte mit Hilfe eines Pinsels mit etwas Öl bestreichen. Dies sorgt dafür, dass die einzelnen Teiglagen sich beim Backen – ähnlich dem Blätterteig – abheben und knusprig aufblättern. Einen gehäuften Esslöffel an ein Ende des Teiges setzen, anfangen einzurollen. Ab ungefähr der Hälfte die Seiten einklappen, so dass die entstandene Röhre verschlossen ist. Bis zum Ende einrollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen, so dass das Teigende unten liegt, und nochmals mit Öl bestreichen. Mit den restlichen Teigstücken nach und nach ebenso verfahren. Im vorgeheizten Ofen (Umluft) für 30 Minuten bei 160° goldbraun backen.

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Daniel von »Daniel's Eatery« schickt Grüße aus dem Urlaub und ein schickes Salatrezept

"Beim Picknick darf die große Decke, echtes Geschirr, viele bunte Magazine, Musik und eine Frisbee nicht fehlen! Und natürlich müssen ganz viele leckere Kleinigkeiten dabei sein. Im Sommer immer gerne ein Salat in Grün: Zwei bis drei Romanasalatherzen kleinschneiden, eine kleine Dose Erbsen hinzugeben, ein Paket Zuckerschoten, wenn's gibt, auch ein Bund grünen Spargel (beides gekocht) reinschmeissen, ein halbes Bund Minze gehackt, ein Paket Feta und Garnelen, wenn man mag, dazugeben und alles umrühren. Als Vinaigrette den Saft von 2-3 Zitronen rein, einen Schuss Olivenöl, 1 TL Meersalz und frischen Pfeffer. Reicht so mit etwas Brot dazu locker für 3-4 Personen. Und schmeckt lecker frisch!!"

by Dabiel

Und was empfehle ich als Frau Improkitchen?

Ich packe meinen Lieblingssalat am liebsten in ein großes ausgespültes Einmachglas und die Vinaigrette in ein anderes. Wenn's ans Essen geht, wird alles zusammengekippt und geschüttelt. So hat man perfekten Salat, der nicht schleimig wird. Wer mag auch schon schleimigen, durchgesuppten Salat im Sommer? Auch gerne auf einem Picknick dabei: Eine Birnen-Gorgonzola-Quiche, die am Vorabend gebacken wurde. Mit Fertigblätterteig, Ricotta, Gorgonzola, Birnen und Walnüssen. Darüber noch ein Guss aus Hafersahne und Ei, fertig!

Birnen-Gorgonzola-Quiche

- Ein fertiger Blätterteig
- Ein Löffel Semmelbrösel
- Eine halbe Packung Ricotta
- 200 g Gorgonzola
- Eins bis zwei Birnen
- Eine Handvoll Walnüsse
- 125 ml Sahne oder Hafersahne
- Zwei Eier
- Salz, Pfeffer, Muskatnuss

Den Blätterteig in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Tarteform legen, Ränder abschneiden (kann man draus nebenbei prima Gebäck machen). Den Boden mit den Semmelbröseln ausstreuen, zweites Backpapier draufgeben und mit Reis oder Linsen beschweren. Im vorgeheizten Backofen (125 °C) zehn bis fünfzehn Minuten vorbacken. Das sorgt dafür, dass die Quiche später nicht durchsuppt und knusprig bleibt!

In der Zwischenzeit Gorgonzola in Würfelchen und Birnen in Scheiben schneiden. Den Guss aus Sahne, Eiern und Gewürzen zusammenrühren. Den Boden aus den Ofen holen, den Reis (oder Linsen oder Erbsen oder whatever), den ihr zum Blindbacken verwendet habt, rausnehmen. Keine Angst, ihr könnt ihn danach noch immer ganz normal wie zuvor kochen! Wenn der Boden abgekühlt ist, erst Ricotta darauf geben, dann Birnen und Gorgonzola darauf verteilen. Mit Walnüssen hübsch garnieren und den Guss drübergeben. Ab in den Ofen und bei 200 °C backen, bis er appetitlich golden ist.

Schmeckt kalt und warm super, und kann man auch am nächsten Tag noch essen. Wenn denn etwas davon übrig bleibt!

impro

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