40 DAYS OF EATING #3 – Mercosy

© Mit Vergnügen

Wir zählen Tag 3. Nach Fettigem und Fast Food folgt nun etwas, das den beiden Damen so kurz vorm Wochenende ganz gut tun würde: Koreanisch! Und schon wieder müssen die beiden nach Kreuzberg.


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Maria, erzähl uns von deinem Tag.

Der 3. Tag. So langsam ahne ich, worauf ich mich hier eingelassen habe. Meiner unausgeprägten Kochleidenschaft kommt dieses Projekt außerordentlich zugute. Auch verfalle ich nicht in Euphorie, wenn zarter Mutterboden durch meine Finger in den Balkon-Gemüsegarten rinnt. Kurz: Ich bin sonst absolut auf Fremdversorgung angewiesen. Neu ist jedoch, dass die Wahl der Ess-Location fremdbestimmt ist und man quasi keinen Gelüsten nachgehen kann. Am ersten Tag hat das Organisationsteam ja voll ins Schwarze getroffen. Die Currywurst von gestern war aber eine kulinarische Herausforderung. Heute gibt's lecker: Koreanisch.

Wo habt ihr heute gegessen?

Halb laufend, halb hüpfend mache ich mich auf den Weg zu Mercosy in der Dresdener Straße. Direkt gegenüber des Kino Babylon und des Würgeengels (Hello, old friend!) finde ich schnell den kleinen Laden, der durch seine Unauffälligkeit besticht. Der Tresen und alle Möbel sind Marke Eigenbau. Das gefällt, das ist Berlin. Das Flair erinnert eher an einen Imbiss oder ein Café. Uns wurde auch schon der Mittagstisch für 6,50 Euro ans Herz gelegt.

Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Manuel hat uns einen Teller Buntes als Vorspeise gebracht. Lecker. Es gibt sehr viele vegetarische und vegane Gerichte auf der Karte, was mich sehr freut. GUT SO! Die Drinks waren der Hammer und ich bin begeistert von der Tonkabohne, welche muskatig-mandelig den Cocktail abrundet. Mein Reistopf hatte genau die richtige Würze und ist super lecker und abwechslungsreich. Ich quatsche weniger und bin lieber mit Grinsen und Essen beschäftigt.

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Wie ist der Service?

Der Service war durchweg angenehm. Sehr gute Beratung, jedes Gericht wurde erklärt, der Ursprung und die Ideenfindung erläutert. Es gab einen kleinen Exkurs in die Weiten der Tonkabohne. Ich bin Fan!

Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?

Hier steht eindeutig das Essen im Fokus. Es ist kein Erlebnisrestaurant. Der Laden hält sich angenehm zurück. Auf kleinstem Raum wird es trotzdem nicht eng. Es ist gemütlich und schlicht, denn es wird komplett auf Deko-Kitsch verzichtet. Auch die Karte ist sehr übersichtlich gehalten. Ich finde es sehr sehr sehr angenehm. Der Service war besonders gut und die Lösung, aufgrund der nichtvorhandenen Toiletten einfach rüber ins Babylon zu gehen, finde ich herrlich berlinerisch authentisch.

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Wie würdest du die Menschen im Restaurant beschreiben?

Kreuzberger Hipster. Studenten.

Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?

Ich würde meine Hochzeit in dem Laden feiern. Da wären dann sowieso keine Spießer eingeladen, welche sich über selbstgezimmerte Möbel ohne Rückenlehne aufregen würden.

Was hast du Neues über Sophia gelernt?

Sophias Karma ist noch nicht in 2014 angekommen.

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Das Beste an diesem Essen...

Die Tonkabohne. Das Essen. Der Service. Die Gesellschaft.

Möchtest du noch etwas sagen?

Ich werde diesen Laden sehr sehr sehr gerne wieder aufsuchen.

Sophia, erzähl uns von deinem Tag.

Ich überlege krampfhaft, ob ich in der Vergangenheit etwas so Fürchterliches angestellt habe, dass mein Karma im Jahr 2014 die Farbe von Babykacke angenommen hat. Denn seit dem 01.01. habe ich das Gefühl, in einem schlechten Slapstick Film gefangen zu sein. Auch heute war einer dieser Tage, an denen einfach nichts funktioniert hat. Ich wollte so viele Dinge erledigen und immer gab es ein unerwartetes Problem. Ich bin also entsprechend übellaunig, als ich mich auf den Weg zum heutigen Dinner aufmache. Als Maria und ich den winzigen Laden in der Dresdener Straße betreten, wird meine Laune allerdings schlagartig besser. Der Laden gefällt und direkt am Tresen wurde ein kleiner Tisch für uns zurecht gemacht: Mit weißer Tischdecke, Blumen und Kerze. Wir sind entzückt. Ok, Karma, wir sind wieder Freunde.

Wo habt ihr heute gegessen?

Im Mercosy in der Dresdener Straße in Kreuzberg.

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Was hast du bestellt und wie hat das geschmeckt?

Wie beginnt man ein gutes Dinner? Richtig, mit guten Drinks. Wir bekommen einen HORNY WHITE KOREAN gereicht und sind entzückt. Ladenmanager Manuel erklärt, dass es sich hier um die koreanische Adaption eines White Russians handelt. Beim kleinen geilen Koreaner wird auf Milch oder Sahne verzichtet und durch Sojamilch ersetzt. Gemahlene Tonkabohnen geben den gewissen Pfiff. Dann bekommen wir eine Auswahl an Sidedishes gereicht, welche alle ganz vorzüglich sind, besondern die Sojabohnen in Sojasose haben es mir angetan. Wir mümmeln zufrieden. Besonders stolz sind die Macher vom Mercosy auf ihre Eigenkreation, den KOREAN BURRITO, welchen ich in der vegetarischen Variante bestelle. Präsentation und Geschmack überzeugen: ungewöhnlich, rund und schön scharf. Der Burritoteig passt erstaunlich gut zu Kimchi und Co. Maria lernt, wie man ein BiBimBap richtig isst: Mit einem Löffel alles gut durchmischen und dann rein damit.

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Wie ist der Service?

Sehr, sehr nett und wir wurden super beraten.

Was gefällt dir an dem Laden besonders, was nicht?

Ich mag es immer, wenn Leute mit Herz und Seele bei der Sache sind und das ist hier definitiv der Fall. Der kleine Laden ist gemütlich, die Stimmung gelöst. Wir quetschen Manuel ein bisschen aus und er verrät uns, dass sie seit dem Reopening im Oktober, bei dem Küche und Karte umgestellt wurden, sehr viel Zulauf erhalten. Seine Augen leuchten, wenn er über seinen kleinen Laden spricht. Eine familiäre Atmosphäre und Detailverliebtheit bei Einrichtung und Essen sind das, was diesen Ort ausmacht.

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Wie würdest du die Menschen in dem Restaurant beschreiben?

Junges Publikum, alle sehr entspannt und nett. Gelegentlich werden wir angesprochen und gefragt, wieso wir unser Abendessen fotografieren.

Mit wem würdest du definitiv nicht hierher kommen?

Mit Leuten mit Platzangst.

Was hast du Neues über Maria gelernt?

Maria weiß nicht, wie man einen Doggy Bag Schwan bastelt. Oder was ein Doggy Bag ist.

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Das Beste an diesem Essen...

Das Essen und das nette Personal. Hier fühlt man sich echt sehr schnell sehr wohl.

Möchtest du noch etwas sagen?

Im Mercosy werden auch Veganer satt. Pluspunkt!

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Gestern waren die beiden bei Curry 36. Alle Folgen 40 DAYS OF EATING gibt es hier.

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Location: Mercosy, Dresdener Straße 11, 10999 Kreuzberg

Fotos: Tabea Mathern

Text: Maria und Sophia Giesecke

Anfragen: [email protected]

Titelfoto: Franziska Taffelt

Logo & Artwork: Frau Grau

Produktion: Mit Vergnügen

"40 Days of Eating" ist eine Adaption von "40 Days of Dating".

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