Nilz Bokelberg empfiehlt 6 Dinge, die man zur Berlinale gemacht haben sollte

© Matze Hielscher

Es ist wieder Berlinale-Zeit und die Stadt brennt nur so vor lauter Filmen und Filmnerds und Filmstars und Filmschaffenden. Rund um den Potsdamer Platz wird es die kommenden 1,5 Wochen um nichts anderes als Kino gehen. Und das bietet einem ungeahnte Möglichkeiten, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Hier also eine Liste der Dinge, die man auf der Berlinale gemacht haben sollte:

1. In einen oder zwei oder drei Filme gehen, über die man gar nichts weiß: Das ist ein bisschen wie eine Sneak Preview, nur dass man nichts erwarten kann. Da wird auch die eine oder andere Gurke dabei sein, aber das Risiko muss man eingehen. Manchmal wird man nämlich so sehr überrascht, das man einen Film sieht, den man dann nie wieder sehen wird. Aber sein Leben lang davon schwärmt. Zum Beispiel letztes Jahr sah ich den fantastischen "Bombay Beach", der hier vermutlich nie ins Kino kommt...

2. Sich mit einem Regisseur nach seinem Film unterhalten: Auf einer meiner ersten Berlinalen (wie ist da eigentlich die Mehrzahl?) habe ich eine Dokumentation über den amerikanischen Horrorfilm gesehen. Der Regisseur war auch anwesend und wurde nach dem Film unmittelbar von ein paar Filmnerds in Beschlag genommen. Ich stand dann so dabei und als die endlich weg waren, hab ich ihn auch noch was gefragt, woraus dann ein zweistündiges Gespräch vor dem Kinosaal wurde. Superinspirierend, supercool!

3. Ganz oft über den Marlene-Dietrich-Platz laufen, um einen Hollywoodstar umzurennen: Ich war da halt die ganze Zeit unterwegs und musste von A nach B. Und da geriet ich plötzlich in die Entourage von Tilda Swinton. Dann stand sie vor mir und ich hab nix gesagt. Weil ich ganz überrascht war. So am helllichten Tag. Sie ist dann weitergegangen, aber ich bin noch ein bisschen stehengeblieben. So fürs Hollywoodgefühl.

4. Im Hyatt einen Tee trinken: Im Hyatt direkt am Potsdamer Platz ist unglaublich geschäftiges Treiben: Im ersten Stock ist das Pressecenter, wo sich die Journalisten jeden Tag ihre Tickets abholen und die ganzen Pressekonferenzen stattfinden. In der Lobby sitzen Produzenten, Regisseure und Schauspieler aus aller Welt und quatschen, verhandeln oder geben Interviews. Ein tolles Treiben. Wenn man sich da mit einem Tee dazwischen setzt und einfach alles beobachtet, da fühlt man sich ganz international.

5. Mindestens einen Film auf dem Kinderfilmfest gucken: Die Kinder und Jugendsektion der Berlinale heisst "Generation" und hat ihr eigenes Festivalzentrum im Haus der Kulturen der Welt ("Schwangere Auster"). Die haben auch ihren eigenen Preis, den "gläsernen Bären", der von einer Kinderjury fachmännisch vergeben wird. Da laufen oftmals die berührenderen Filme, weil man Kindern nichts vormachen kann. Das ist toll, da lauern eine Menge Schätze. Und eines Tages wird der Hauptpreis von dort vielleicht auch bei der großen Abschlussgala der Berlinale vergeben. Verdient hätten sie es allemal.

6. Ein Wiener Schnitzel im Borchardts essen: Ja, es ist schrecklich etepetetig. Und so elitär. Und es gibt auch günstigere Schnitzel auf dieser Welt. Aber: Es ist unbestritten wirklich eines der besten Schnitzel der Stadt und man bekommt ganz viel zu sehen. Von Stars bis hin zu solchen, die es noch werden wollen. Da ist immer was los, da gehen alle hin. Und es wird getrunken, gegessen, gelacht, bis spät in die Nacht. Fühlt sich fast so an, wie man sich die 20er Jahre immer vorstellt. Sollte man wirklich mal miterlebt haben. Magisch.

Viel Spaß!

Nilz Filmkritiken sind legendär. Schaut euch die Short Cuts an!


Und noch ein kleiner Zusatz von uns: In diesem Jahr gibt es am Potsdamer Platz sogar einen Food Market für alle Berlinale-Freunde. Wohl bekomm's.

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