Montag, 05.05. Reportagen Magazin – im Zeitschriftenladen

Für große Reportagen haben Journalisten wie Leser heute meist keine Zeit. Aus den Traditionsblättern in Deutschland sind sie größtenteils verschwunden; Ausnahmen findet man gelegentlich im Dossier der ZEIT. Große Reportagen sind jedoch keineswegs ganz aus den Kioskregalen verschwunden. In DUMMY oder The Germans findet man sie; auf eindrucksvolle Geschichten als Fundament verlässt sich vor allem das Magazin REPORTAGEN.

In REPORTAGEN erzählen Autoren Geschichten aus der Gegenwart. Die Erzählungen sind lang und literarisch, aber immer journalistisch fundiert. Purer Text, keine Bilder, gelegentlich Infografiken. Gedruckt entfaltet der erzählende Journalismus seine Kraft besser, als im Digitalformat: REPORTAGEN nutzt ungewöhnlich schweres, raues Papier. Das fühlt sich hochwertig an, genau so, wie es die Reportagen im Magazin sind. Das konsequent gleichbleibende Cover-Layout lädt außerdem zum Sammeln ein. Optimal eben für eine Reihe im Bücherregal zum Angeben – in der Kindle-Bibliothek sieht es ja niemand.

REPORTAGEN #16 ist jetzt erschienen. Bewusst verzichtet die Schweizer Redaktion auf Berichterstattung aus der Ukraine; die Hauptgeschichte spielt in der spanischen Exklave Ceuta und lässt afrikanische Flüchtlinge und Grenzwächter zu Wort kommen. In einer anderen, mit dem CNN-Journalistenpreis gekrönten Reportage arbeitet Autor Claas Relotius eine der faszinierendsten Kriminalgeschichten der jüngeren Geschichte auf: ein Überlebender der sogenannten Craigslist-Morde erzählt, Täter und Opfer werden beleuchtet. Was sie zusammenbringt: Sie allesamt sind Verlierer der Finanzkrise.

Wer nach Geschichten sucht, die mitreißen, aber nie den journalistischen Fokus verlieren, findet REPORTAGEN in Berlin im gut sortierten Bahnhofsbuchhandel, bei "do you read me?!" in Mitte oder im Voo Store in Kreuzberg.

 

REPORTAGEN #16 | im Zeitschriftenhandel | 15 Euro

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