Eine fröhliche, linke und feministische Studentin sucht eine antikapitalistische WG in Friedrichshain/Kreuzberg.

Im Fall der 31-Jährigen Mona, die gerade bei WG-Gesucht ihre Anzeige aufgegeben hat, begeben wir uns mal kurz in den hoffnungslosen Sumpf der Wohnungssuche. Denn wählerischen, aber offenen Menschen wie Mona, muss man einfach helfen. Zum 01.05. sucht sie ein 20-30qm großes Zimmer in Friedrichshain oder Kreuzberg und möchte dafür maximal 5€ zahlen. Sie ist halt antikapitalistisch. Das muss man aktzeptieren. Mona ist alternativen Lebensmodellen gegenüber aufgeschlossen und Toleranz zählt zu ihren obersten Werten.

Sie schreibt: "Ich halte nichts von Aggressionen und Machtspielen, daher suche ich eine 100prozentige Frauen-WG, in der mensch sich aktiv gegen Terror, Krieg, Rassenwahn, Faschismus, Chauvinismus und US-Kulturimperialismus einsetzt. Ich selbst lebe vegan und finde es für ein längerfristiges Zusammenleben sinnvoll, wenn tierische Produkte in meiner Wohnung kein "zu Hause" finden."

Mona ist pflegeleicht, muss aber auch mal sagen dürfen, wo die Grenzen sind und wann sie mal niemanden sehen möchte. "Das gehört für mich zu einem ehrlichen Zusammenleben dazu. Ich hatte in der Vergangenheit leider des Öfteren Erfahrung mit Menschen machen müssen, die geblieben sind, wenn ich sie darum bat, die Wohnung (temporär) zu verlassen." So etwas geht natürlich gar nicht, das kann jeder verstehen.

Wer jetzt denkt, dass Mona mit leeren Taschen kommt und nur die Hand aufhalten will, der irrt: "Ich biete im Gegenzug für ein Zimmer (20-30qm) Arbeiten im Haushalt, Reparaturen und Gespräche an (auch therapeutisch). Geld ist ein Hebel des Stärkeren, womit ich mich nicht identifizieren kann. Da ich andere Haltungen aber respektiere, würde ich mich anteilig an WLAN und Strom beteiligen (auch wenn das zum Grundbedarf des Menschen gehört und damit unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden MUSS.)"

Wir hoffen, dass ihr Mona helfen könnt. Leider sind in unserem Büro auch Männer, sonst würden wir sie natürlich sofort aufnehmen. Wobei, wir könnten ja auch ausziehen, damit sie Platz hat. Wir stimmen mal eben ab. Zu Monas Profil geht es hier entlang. (Auch wenn es vermutlich ein Fake ist, es ist ein toller Fake.)

 

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Titelbild: (c) Jens Öllermann

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