Berlinvergnügen: Fünf Stunden flanieren in Pankow

© Anna Rose

Wir hatten uns für die nächsten Wochen vorgenommen, unsere eigenen Kieze in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Mitte zu verlassen und in Berlin auf Tour zu gehen. Matze war vor 2 Wochen in Charlottenburg. Ich habe mich im nasskalten Dezember auf den Weg nach Pankow gemacht und bin mit der SmartShot Kamera von Sony im winterlichen Nieselregen einfach mal geradeaus gelaufen. Was da hinter dem Prenzlauer Berg auf mich gewartet hat, seht ihr hier.

Wenn man an der Schönhauser Allee aussteigt, glaubt man gar nicht, dass es ein paar Gehminuten weiter schon ein bisschen wie in der Kleinstadt aussieht. Und noch ein paar Gehminuten weiter wie auf dem Dorf. Ist auch gar nicht so weit. Läuft man nämlich die Schönhauser Allee stadtauswärts einfach mal weiter, überquert dann die Wisbyer bzw. die Bornholmer Straße und folgt den U-Bahn-Gleisen der U2, landet man dort, wo die Menschen etwas älter und die Straßen etwas hubbeliger werden. Am Rand von Pankow.

Tasche

Die Berliner Straße führt einen dann vorbei an ein zwei kleinen Lädchen mit allerlei Zeug, für das ein paar Straßen weiter vermutlich das Doppelte verlangt würde.

In der Willner Brauerei, in der bis 1991 noch Berliner Weisse produziert wurde, gibt's im Sommer gemütlichen Biergarten ohne viel Klimbim, dafür in sehr gemütlich junger Atmosphäre. Im Winter zieht ein Weihnachtsmarkt ein.

Willner1

Ansonsten wird hier noch gewohnt. Die U-Bahn verschwindet wieder in der Erde, die Autos sausen an einem vorbei, es ist laut. Apotheke, Tankstelle, Kiosk und vor allen Dingen leer stehende Ladengeschäfte.

Leeres Fenster

Die, die noch nicht ausgezogen sind, geben sich mit der Dekoration ihrer Schaufenster aber besondere Mühe. Und beim Fleischer gibt's Leinöl. Fast wie im Prenzlauer Berg.

An der Vinetastraße spuckt die Bahn dann wieder Menschen auf die Straße, die sich schnell in alle Richtungen verteilen, Busse, Straßenbahn und U-Bahn kommen hier zusammen. Im Sommer sitzen jeden Tag eine Horde Kinder mit ihren Eltern (nicht andersrum) an der Ecke Elsa-Brandström-Straße und löffeln Eis.

Was auch auffällt: Es gibt für alles ein Geschäft. Klaviere, Waschmaschinen, Bücher, Wein, Brot. Auch wenn hinter dem nächsten Häuserblock schon der Penny-Markt steht, der kleine Einzelhandel hält sich wacker.

Das kleine Eiscafé am Heinz-Knobloch-Platz ist auch eine Bäckerei, die wie scheinbar alle hier in Pankow darauf besteht zu unterstreichen, dass hier noch selbst gebacken wird.

Pianos

Auf der ganzen Berliner Straße bis kurz vor dem S-Bahnhof Pankow steht so vieles leer, Startups könnten hier einen Tischtennisplattenhandel eröffnen, ohne ein Platzproblem zu bekommen.

Die kleine Bäckerei in der Kissingenstraße liegt noch fernab vom Trubel, der einem dann vom S- und U-Bahnhof Pankow entgegen klatscht. Da wurde subventioniert oder sowas, jedenfalls ist plötzlich alles voller glänzendem Metall, der Bahnhof wurde neu gemacht, die Brücke, dahinter ein Einkaufszentrum mit einem riesigen DM, aus dem ständig Menschen mit Tüten strömen, als wäre es der erste in der Geschichte von Berlin. Neben den Gleisen vor der Brücke ein Weihnachtsmarkt ohne Kinder, mit genervt dreinblickenden Jugendlichen, die zum Rauchen am Süßigkeitenstand stehen, sie werden später hier arbeiten, die Autos sind alle schief geparkt. Lieber weiterlaufen.

WLAN

Direkt hinter der Joker's Bar, die mit Pfeffi, Wodka und WLAN wirbt, findet sich ein erster Lichtblick: Das Milchmanns in der Berliner Straße 119. Hier kann man riesige Waffeln essen, heiße Schokolade trinken und auf den Boden starren, denn der ist besonders schön.

Milchmanns2

Man kann Pause machen, denn hinter dem Milchmanns kommt noch einmal ein kurzer Abschnitt anstrengendes Pankow, ich weiß auch nicht genau, warum, aber dort scheinen sich 27 Autohäuser, 43 Bushaltestellen sowie es eilig habende Menschen sehr gern aufzuhalten. Und zwar alle gleichzeitig. Hat man dieses Stück überwunden, ist die Berliner Straße auch schon vorbei und man sieht die Pankower Kirche. Dort ist auch häufig Markt, gerade jetzt zu Weihnachten wurde auch alles mit Lichterketten behängt. Das kann ich ja auch woanders haben, denke ich, und flüchte mich kurz in die Ossietzkystraße.

Das Eisenwarengeschäft gefällt mir gut, gegenüber ist ein Fahrradgeschäft, daneben ein Spielwarengeschäft und weiter hinten noch ein toller Buchladen, in dem man stöbern und blättern darf, soviel man will.

Buchlokal2
Buchlokal1

Mit Sonne wäre mir ein Ausflug in den Schloßpark gewiss. Aber ich flaniere zurück zur Pankower Kirche vorbei am Rathaus-Center, überall shoppingwütige Menschen mitten am Tag, ich bin darauf nicht so richtig vorbereitet und muss gleich wieder Pause machen.

PankowKirche

Im 'Stück vom Glück' gibt es lecker Kaffee und ein bisschen Ruhe, etwas Besseres kann mir in diesem Moment eigentlich kaum passieren. Und zwei drei Schritte weiter liegt auch schon der Bürgerpark, in den jemand eine Prinzessin ohne Gesicht gestellt hat.

Prinzessin

Nebenan ist auch gleich eine Tanzschule mit hübschen Briefkästen. Sowieso lohnt es sich in Pankow, immer mal in die großen Toreinfahrten zu spazieren und in die Hinterhöfe zu gucken. Ab und an stehen dort nämlich kleine Häuschen drin herum. Manchmal auch komische Werkstätten, aber dann muss man einfach genauer hinsehen.

Tanzschule
FrischeTexte

Durch die Kreuzstraße gelangt man zurück auf die Wollankstraße, immer noch überall Geschäfte und große Pfützen, ich suche ein bisschen Gemütlichkeitsgefühl und biege ab in die Florastraße. Ach, da ist es schon.

Tiriki

Bei Tiriki kann man FairTrade Mode kaufen oder auch Kaffee trinken und Kuchen essen. Bei Paula kann man ebenfalls essen. Das Schönste aber ist eigentlich der Kinderbuchladen Segler mit dem sehr ansprechenden Schaufenster. Hi hi.

Ohlala

In der Florastraße muss man auch irgendwie ständig die Straßenseiten wechseln, weil es so viel zu gucken gibt. Friseure, Läden, Cafés, Einfahrten - und huch, Möbel aus Stein.

Bett
Kaugummis

Über die Mühlenstraße gelange ich zurück zur Maximilianstraße 1 und dort wartet schon das Vilja auf mich. Ein Ort, an dem es tolle Ziegenkäse-Brötchen, sehr guten Kaffee und wirklich leckere Vanillekipferl zu kaufen gibt.

Ilja
IljaSandwich

Reicht dann auch für heute. Zurück geht es mit der Bahn. Das nächste Mal mit Sonne, bitte.

Alle Fotos sind mit der DSC-QX100 Cybershot von Sony entstanden. Sieht aus wie ein aufs Handy gestöpseltes Objektiv. Kann aber alles, was eine Kamera kann. Verbunden mit dem Mobiltelefon bekommt man dank Sensorpimp und Carl Zeiss solche Handyfotos, wie ihr oben sehen könnt. 

Foto-2

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Dies ist ein gesponserter Beitrag von Sony. Weiter nach Charlottenburg flanieren?

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