Sonntag, 14.10. Dennis Hopper Ausstellung - Martin Gropius Bau

"...die einzigen Menschen, die sich wirklich gerne fotografieren ließen, waren Künstler. Sie baten mich, sie zu fotografieren. Sie ließen sich gerne fotografieren. Sie wollten fotografiert werden. Und das war cool." An diesem Sonntagnachmittag, an dem es mir jederzeit möglich wäre, mich durch die Lebensinszenierungen anderer zu klicken, treffen mich Dennis Hopper's Fotografien aus den 60er Jahren direkt ins Herz. Vor den Schwarzweiß-Aufnahmen herrscht dichtes Gedränge. Man hat keine andere Wahl als die Bilder im Schnelldurchlauf wirken zu lassen und sich in Windeseile diesem Mann und seinem rauschenden Leben hinzugeben.

Dennis Hopper, der Easy Rider, der Mann mit vier Kindern von vier Frauen, der unbelehrbare Querulant Hollywoods fotografierte Andy Warhol, Ike & Tina Turner, Martin Luther King, Paul Newman. Und auch die Hells Angels, tanzende Hippies, spielende Kinder und Stierkämpfe. Er drückte tausendfach auf den Auslöser. Und zwar ausschließlich in den Jahren 1961–1967. Sie waren der einzige kreative Output, den ich in diesen Jahren hatte, bis zu Easy Rider. Danach hatte ich nie wieder eine Kamera dabei. Vielleicht geht gerade deswegen so eine Intensität von ihnen aus. Was man spürt, wenn man sie sieht ist eine Sehnsucht. Ein Lebensgefühl, das man vermisst obwohl man es nie kennengelernt hat . Eine Freiheit fernab von Profilierung. Es sind ehrliche Bilder. So ehrlich es eben geht in einer Welt, die aus Kulissen gebaut ist. Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen

Dennis Hopper – The Lost Album bis 17. Dezember
Martin Gropius Bau: Niederkirchnerstraße 7 | Mi – Mo 10 – 19 Uhr | Eintritt: € 7 / ermäßigt € 4

Mit Vergnügen von Saskia Wichert geschrieben

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